Heimatkapelle unerwartet Landesmeister

Musikalische Topleistung beim Landesmusikfest

Völlig unerwartet aber in keinster Weise unverdient kehrte die Heimatkapelle am vergangenen Sonntag als Landesmeister vom Landesmusikfest in Freren (Emsland) zurück. Mit 92 von 100 Wertungspunkten erzielte das Orchester um Ihren Dirigenten Jan Mons ein absolutes Spitzenergebnis. 

Als sich 61 Musikerinnen und Musiker der Heimatkapelle Wellingholzhausen am Sonntagmorgen auf den Weg zum Landesmusikfest des Niedersächsischen Musikverbands im emsländischen Freren gemacht haben, hat niemand damit gerechnet, wie der Tag enden würde.

Doch hier der Reihe nach: Pünktlich um 10:00 Uhr trafen sich am vergangenen Sonntag 61 Mitglieder der Heimatkapelle Wellingholzhausen am Haus des Gastes zum Start in ein ganz neues Abenteuer. Neben einem Reisebus standen ein Bulli und ein großer Anhänger für den Transport der Musiker und des gesamten Equipments zur Verfügung. Um die Stücke in Originalbesetzung aufführen zu können, wurde das Schlagzeug um Marimbaphon, Vibraphon und Röhrenglocken verstärkt; der Bassbereich erhielt Unterstützung durch zwei Kontrabässe. Der Transport als erste Herausforderung wurde bravourös gemeistert.

Als gegen Mittag das Festgelände in Freren erreicht wurde, stieg die Spannung merklich an. Ausladen, Aufbauen, Einspielen – eine kurze Pause und dann ging es los.

Zum ersten Mal in der 74 jährigen Vereinsgeschichte stellte sich das Orchester der Herausforderung eines Wertungsspiels, bei dem eine dreiköpfige Fachjury den Vortrag von zwei großen Kompositionen für sinfonisches Blasorchester bewertet. Aus den Konzertprogrammen der letzten Jahre hatte Dirigent Jan Mons die anspruchsvollen Werke „Cry of the Last Unicorn“ und „The Legend of Maracaibo“ für das Wertungsspiel ausgewählt und seit Wochen mit den Musikerinnen und Musikern während vieler Proben „auf Hochglanz poliert“. Um dabei zu unterstützen kam während der Vorbereitung mit Fried Dobbelstein aus den Niederlanden ein europaweit anerkannter Blasorchester-Fachmann schon zum zweiten Mal nach Wellingholzhausen. Sowohl Fachjury als auch das Publikum zeigten sich im Anschluss die Aufführung restlos begeistert; die Jury konkretisierte diese Begeisterung im Feedbackgespräch noch und wies insbesondere auf die hervorragende technische Leistung und den musikalischen Ausdruck hin. Gleichzeitig gaben die Juroren aber auch noch wertvolle Hinweise für die Zukunft.  Viele positive Rückmeldungen von Musikern anderer Orchester, die zugehört hatten, ließen schon auf eine erfreuliche Bewertung hoffen. Als dann bei der abendlichen Siegerehrung verkündet wurde, dass die Jury mit 92 Punkten die Bestnote „hervorragend“ vergeben hat, kannte der Jubel keine Grenzen. Dieser brandete aber noch ein weiteres Mal auf, als klar wurde, dass die Heimatkapelle die höchste Punktzahl der teilnehmenden Blasorchester erreicht hat und sich nun „Landesmeister“ nennen darf. Mit Renate Stieve-Dawe und Dieter Broxtermann nahmen zwei Urgesteine der Heimatkapelle die Urkunden entgegen; Dirigent Jan Mons schwang sichtlich zufrieden den Siegerpokal.

Die sich anschließende Rückfahrt nahm den erwarteten fröhlichen Verlauf.

Während das Jahr 2024 ganz im Zeichen des 75sten Vereinsjubiläums steht (Festival und Festumzug am 31.08./01.09.) haben die Mitglieder der Heimatkapelle bereits 2025 fest im Blick. Dann nämlich findet in Ulm das Deutsche Musikfest statt und nach diesem gelungenen Einstand darf man gespannt sein, ob sich auch dort eine solche Überraschung wiederholen lässt.   

Das nächste Konzert der Heimatkapelle findet am Sonntag, 3. Dezember (1. Advent) um 17.00 Uhr in der St.-Bartholomäus-Kirche in Wellingholzhausen statt.


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