New York 2012

Wellingholzhausener Heimatlied erklang auf der Fifth Avenue

Heimatkapelle als Botschafter bei Steuben-Parade

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New York. Es waren fünf ereignisreiche Tage in „The City That Never Sleeps“: Mit der Teilnahme an der 55. Steuben-Parade in New York haben jetzt die Heimat kapelle Wellingholzhausen und der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis Melle sowie die New Melle-Melle Friendship Society aus dem US-Bundesstaat Missouri ein weiteres Kapitel im Kreis der transatlantischen Sister-City-Verbindungen aufgeschlagen.

Bei mehreren offiziellen Terminen, darunter der feierliche Empfang der Gruppen aus Übersee durch die Stadt New York, die Steuben-Messe in der Kathedrale St. Patrick und das Oktoberfest im Central Park, warben Mitglieder aller drei Organisationen für Stadtfreundschaft, Völkerverständigung und Frieden in der Welt. Ein Engagement, das während der Eröffnungsfeierlichkeiten im City Hall Park in Manhattan auch der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in New York, Busso von Alvensleben, herausstellte. „Auch in diesem Jahr wird mit der Steuben-Parade aus dem Herzen Manhattans heraus ein starkes Zeichen dafür gesetzt, dass die deutsch-amerikanische Freundschaft die Grundlage der traditionell guten Beziehungen unserer beiden Länder ist“, sagte der Diplomat. Seit Bestehen der Vereinigten Staaten hätten die Amerikaner mit Wurzeln im deutschen Sprachraum entscheidend „zum Aufbau und zum Wohlergehen dieses großartigen Landes beigetragen“. Als äußeres Zeichen des Dankes und der Anerkennung für die Teilnahme an der Steuben-Parade konnten der Dirigent der Heimatkapelle aus dem Beutlingsdorf, Hans-Jörg Haferkamp, und der Vorsitzende des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Melle, Wolfgang Dreuse, jeweils eine Silbermedaille samt Urkunde aus der Hand von Heinz Buck, dem Präsidenten des Deutsch-Amerikanischen Komitees von New York, entgegennehmen.

Lobende Worte gab es am darauffolgenden Abend auch während eines Gala-Benefiz-Banketts, dem Mitglieder beider Freundeskreises auf der Jacht „Hornblower Infinity“ beiwohnten. „Die Steuben-Parade lässt farbenfroh deutlich werden, wie Deutsch-Amerikaner aller Altersstufen die Traditionen ihrer Vorfahren aufleben lassen“, erklärte der deutsche Botschafter in Washington, Peter Ammon. Dass dabei auch zahlreiche Freunde aus dem deutschsprachigen Raum in New York zugegen seien, „ist als besonders erfreulich einzustufen“. In einer Rückschau erinnerte der Redner daran, dass die ersten deutschen Amerika-Auswanderer anno 1607 in Jamestown siedelten. In der Folgezeit hätten ungezählte weitere Auswanderer aus Deutschland den Weg über den Atlantik gefunden und im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ eine neue Heimat gefunden. „Americans of Germans“ sei es mit zu verdanken, das die Vereinigten Staaten von Amerika „ihren Platz in der Welt behaupteten“.

Mit der Steuben-Messe in der Kathedralkirche St. Patrick erlebte der USA-Aufenthalt für die Gäste aus dem Grönegau und aus New Melle einen weiteren Höhepunkt. Obwohl für den musikalischen Rahmen bei diesem Gottesdienst die Feuerwehrkapelle Vörden und der Musikverein Bakum (Oldenburg) verantwortlich zeichneten, erlebten kurz darauf die Akteure der Heimatkapelle einen ganz großen Auftritt. Spontan ließen sie vor dem Portal des Gotteshauses „Highland Cathedral“ erschallen – und riefen damit Kamerateams auf den Plan. Die Folge: Wenig später sendeten einige Fernsehsender einen Kurzbeitrag über den Auftritt der Bläser aus dem Beutlingsdorf. „Eine tolle Imagewerbung für Melle“, wie Thomas Uhlen als einer der Organisatoren der Reise befand.

Einen ganz besonderen Höhepunkt bildete für die Heimatkapelle und für die beiden Freundeskreise die Teilnahme an der Steuben-Parade – benannt nach General Friedrich Wilhelm von Steuben (1730 – 1794), der die Kontinentalarmee im US-amerikanischen Unabhängigkeitskrieg organisierte. Unter der Federführung der beiden „Grand Marshals“ – der frühere Weltklasse-Eiskunstläufer Norbert Schramm und der Artist Nik Wallenda – zogen Trachten- und Spielmannszüge über die Fifth Avenue zum Central Park – und die Heimatkapelle wäre nicht die Heimatkapelle, wenn sie während dieses großartigen Umzugs nicht auch das Wellingholzhausener Heimatlied hätte erschallen lassen. „Eine Reminiszenz an unser Beutlingsdorf“, stellte Hans-Jörg Haferkamp fest.

Mit der Steuben-Parade, die 1957 erstmalig stattfand, möchten Deutsch-Amerikaner ihre Verbundenheit zur alten und zur neuen Heimat demonstrieren. Der jährlich stattfindende Festumzug gilt als das größte Fest dieser Art und endete auch dieses Mal mit einem Oktoberfest im Central Park. Es versteht sich von selbst, dass die gut 50 Ak tiven der Heimatkapelle auch bei diesem geselligen Ereignis zu den Instrumenten griffen, um beispielsweise das „Niedersachsenlied“ zu intonieren. Als Dirigent fungierte dabei übrigens der Bundestagsabgeordnete Georg Schirmbeck, der am Rande eines offiziellen Termins in Kanada zur Steuben-Parade gereist war. Es versteht sich von selbst, dass sowohl die Mitglieder der Freundeskreise als auch die Musiker den Aufenthalt in New York nutzten, um ein touristisches Rahmenprogramm zu erleben. Während verschiedener Stadtrundfahrten besuchten die Gäste unter anderem das Empire State Building und das Rockefeller Center, genossen dabei von den Aussichtsplattformen beider „Wolkenkratzer“ einen grandiosen Ausblick auf „Big Apple“. Als ein unvergessliches Erlebnis erwies sich zudem ein Abstecher zum „Ground Zero“, an dem Erinnerungen an die Terror-Anschläge vom 11. September 2001 wach wurden. Zu weiteren Höhepunkten im Besichtigungsprogramm gehörten ein Besuch im Guggenheim-Museum und ein Abstecher auf den Times Square, auf dem die Nacht zum Tage wurde.

© Meller Kreisblatt v. 19.09.2012


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… und die Heimatkapelle Wellingholzhausen ist dabei!

Vom 12. bis zum 18. fliegt die Heimatkapelle Wellingholzhausen mit 55 Musikern auf Konzertreise nach New York und nimmt auf Einladung des Steuben Komitees an der diesjährigen großen Parade teil. Mit dabei sind auch Vertreter aus Melles Partnergemeinde New Melle.

Zeigen bereits im Vorfeld der Steuben-Parade in New York Flagge für Völkerverständigung und Städtefreundschaft: (von links) Hans-Jörg Haferkamp (Heimatkapelle), Wolfgang Dreuse (Deutsch-Amerikanischer Freundeskreis), Bürgermeister Dr. André Berghegger (Stadt Melle), Jürgen Krämer (Deutsch-Amerikanischer Freundeskreis) und Dennis Diekmann (Heimatkapelle). © Stadt Melle
Zeigen bereits im Vorfeld der Steuben-Parade in New York Flagge für Völkerverständigung und Städtefreundschaft: (von links) Hans-Jörg Haferkamp (Heimatkapelle), Wolfgang Dreuse (Deutsch-Amerikanischer Freundeskreis), Bürgermeister Dr. André Berghegger (Stadt Melle), Jürgen Krämer (Deutsch-Amerikanischer Freundeskreis) und Dennis Diekmann (Heimatkapelle).
© Stadt Melle

New York, New York: Heimatkapelle Wellingholzhausen auf Konzertreise

Delegationen aus Melle und New Melle bei der der Steuben-Parade in den USA präsent

Vor einigen Jahren gab es ein Brainstorming unter den Musikern: Steuben-Parade, New York, USA – das hörte sich zwar toll an, schien aber doch unendlich weit weg zu sein. Nun sind es noch wenige Tage, bis es für die Heimatkapelle Wellingholzhausen heißt: „Ready for take off!“ Die amerikanische Metropole ruft – und die Musiker aus dem Beutlingsdorf kommen.

Nicht weniger als 55 Mitglieder der Heimatkapelle machen sich dann auf den Weg zum „Big Apple“, um dort am 15. September im Rahmen der Steuben Parade über die Fifth Avenue zu marschieren und dabei für flotte Musik zu sorgen. „Eine einmalige Chance – ein einmaliges Erlebnis“, meinten Vorsitzender Raphael Stock und Dirigent Hans-Jörg Haferkamp am Mittwochabend bei der Vorstellung des Programms. Und das sehen auch die Stadt Melle, der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis Melle und die Partnerstadt New Melle so, die mit Delegationen bei diesem Ereignis vertreten sein werden. „Wir setzen damit ein weiteres wichtiges Zeichen in Sachen Völkerverständigung und Städtepartnerschaften“, betonte Bürgermeister Dr. André Berghegger.

Doch nun der Reihe nach: Es begann damit, dass Jürgen Krämer, Vorstandsmitglied des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises Melle, im Sommer 2008 während eines Rückflugs von einem Besuch in New Melle darüber sinnierte, wie sich die Städtepartnerschaft zwischen Melle und der Schwestergemeinde im US-Bundesstaat Missouri weiterentwickeln ließe. In seinem Reisetagebuch, das im „Meller Kreisblatt“ veröffentlicht wurde, stand kurz darauf zu lesen: „Wie wäre es, wenn einmal eine bekannte Kapelle aus dem Grönegau zu einer Konzertreise in die USA aufbräche – beispielsweise im Jahre 2013 aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft? Ein dankbares Publikum wäre ihr sicherlich garantiert,“

Dies brachte die Verantwortlichen der Heimatkapelle auf den Plan – und sie begannen damit, den Gedanken zu konkretisieren. Respekt hatte man vor dem Aufwand, aber auch vor dem finanziellen Umfang. Und so tatstete man sich langsam an eine solche Reise heran. Als Vorgeschmack ging es für die Heimatkapelle im Jahr 2008 zunächst mit dem Schiff nach England, um in Derby mit der dortigen Kapelle Konzerte zu präsentieren. Im Jahr 2010 war Allenstein, der Partnerlandkreis des Landkreises Osnabrück, das Ziel einer Konzertreise – und dann bekamen die Vorbereitungen für den Trip in die Vereinigten Staaten Schwung. Bereits ein Jahr später – im Sommer 2011 – konnten Vorstandsmitglieder der Heimatkapelle den Freunden aus New Melle anlässlich deren Reise nach Melle die Planungen für einen USA-Aufenthalt vorstellen.

Die Steuben-Parade in New York sollte das Ziel sein. Als weltgrößte Veranstaltung ehemaliger deutscher Auswanderer genießt diese Parade weit über die Vereinigten Staaten von Amerika hinaus einen großen Ruf. Tausende Teilnehmer aus den USA und aus Deutschland feiern gemeinsam in traditionellem deutschen Stil und bekennen sich dabei klar zu ihrer Heimat beziehungsweise zu ihrer Vergangenheit. Groß war die Freude bei der Kapelle, als es gelang, eine Einladung für diese Parade zu erhalten. In Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis Melle wurden konkrete Pläne geschmiedet. Fest stand: Es sollte eine gemeinsame Darstellung auf der Parade sein. Musiker der Heimatkapelle und Partnerschaftsvertreter aus Melle und New Melle, vorweg die Meller Flaggen und ganz viel Begeisterung, das war der Plan. All das wurde in mühevoller Kleinarbeit in die Tat umgesetzt. Es galt Sponsoren zu werben, einen geeigneten Veranstalter zu finden und das Transportproblem der Instrumente zu lösen.

Nunmehr ist alles vorbereitet und die 55 Musiker warten gespannt auf den Abflug. Interessant – und darauf ist die Heimatkapelle stolz – ist das Nebeneinader verschiedener Generationen. Von 16 bis über 70 Jahren reicht die Altersspanne und doch haben alle das gleiche Ziel. Besonders erfreulich: Unter den Musikanten befindet sich ein großer Anteil junger Menschen. „Höhepunkt dieser Reise ist sicherlich die große Parade über die Fifth Avenue“, sind sich Vorsitzender Raphael Stock und Dirigent Hans-Jörg Haferkamp sicher. „Vorbei an den Wolkenkratzern, dem Central Park und hunderttausend begeisterter Zuschauer zieht sich der große Umzug.“

Eröffnet wird das Programm des ereignisreichen Tages mit einem Gottesdienst in St. Paul – und es endet mit einem Fest im Central Park. Und mit dabei – die Heimatkapelle Wellingholzhausen sowie die Partnerschaftsvertreter aus Melle und New Melle. Die Musiker sind mehr als gespannt auf die Reise und werden sicherlich mit ungezählten neuen Eindrücken in den Grönegau zurückkehren.

© Stadt Melle


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